Maya Kohn
Wie finde ich die richtigen Bewerber für mein Unternehmen?
17.09.2024
Schon gewusst? Die junge Generation „googelt“ nicht mehr. In der „Gen Z“ (also diejenigen die zwischen 1997 und 2012 geborenen sind) gehört das Verb selbst einer aktuellen Studie zufolge gar nicht mehr in den Wortschatz. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die Gen Z als erste Generation mit dem Internet groß geworden ist, aber vor allem mit dem Smartphone zuerst online ging. Statt auf dem Desktop-Computer einen Browser zu nutzen und zu „googeln“ stehen mobile Apps oder die Browserleiste direkt zur Verfügung.
Mit neuen Nutzergewohnheiten wie diesen müssen auch wir unsere Kommunikationsstrategie immer wieder anpassen und aktualisieren. Im Recruiting gilt das besonders, denn was gestern noch bei potenziellen Auszubildenden „hip“ war, ist morgen schon wieder out. Ist zum Beispiel Facebook jetzt noch der richtige Kanal? Wir schauen in diesem Blogartikel einmal genauer hin.
Vorneweg ist es wichtig zu verstehen, was der Begriff überhaupt bedeutet. Wenn viele Unternehmen Social Media Plattformen wie LinkedIn, Facebook, Instagram und Co. nutzen, um neue Mitarbeiter zu finden spricht man von Social Recruiting. Dabei werden Stellenanzeigen gepostet, potenzielle Talente angesprochen und der Kontakt mit interessierten Azubis/Bewerbern aufgebaut.
Dabei nehmen Social-Media-Kanäle im Marketing bzw. bei der Suche nach Ausbildungsplätzen für Unternehmen, Jugendliche sowie generell Jobsuchende einen hohen Stellenwert ein. Die Mehrheit der Jugendlichen und Unternehmen gaben nach einer aktuellen Studie an, Social Media für die Ausbildungsplatzsuche und -besetzung zu nutzen. Gleichzeitig ist zu erkennen, dass nicht jeder der Kanäle gleich bespielt wird. Mit steigender Unternehmensgröße und einem hohen Digitalisierungsgrad wächst der Nutzungsanteil.
Und genau das wird in der folgenden Statistik nochmal deutlich:
Die Grafik veranschaulicht, dass Instagram die beliebteste Plattform bei der Stellensuche sowie -besetzung ist. Die Unternehmen setzen hier ihren Schwerpunkt. Wie genau sie die Plattform bespielen ist individuell und branchenbasiert. (Tipps und Insiderwissen gibt’s natürlich trotzdem am Ende 😉)
Instagram ist deswegen so beliebt, weil die Zielgruppe am passendsten (Alter 18 aufwärts) und das Nutzerverhalten am naheliegendsten ist. Dadurch, dass die App einst als eine Art digitales Fotoalbum galt, liegt der Fokus immer noch auf den visuellen Inhalten, die lediglich mit dem Text ergänzt werden. Da die Inhalte bekanntlich die jeweiligen Nutzer festhalten, in dem sie unterhaltend sind, finden sich auf der Plattform zahlreiche versteckte und unversteckte Stellenanzeigen. Nicht selten verweisen die Beiträge direkt auf eine 3-Klick-Bewerbung oder die Instagram-Bio mit näheren Infos rund um die zu besetzende Stelle.
Direkt nach dem Spitzenreiter Instagram trennt sich die Nutzung der Social Media Apps in Sachen Recruiting. Während Unternehmen den Weg mit Facebook beschreiten (71,3%), begeben sich die jungen Bewerber eher bei YouTube (46,9%) und WhatsApp (38,3%) auf die Suche bzw. in den Kontakt. Warum zahlreiche Unternehmen Facebook als Recruiting Plattform sehen liegt auf der Hand. Nicht nur die organischen Postings inklusive direktem Linkklick sind hier ein Pluspunkt, sondern auch das Bewerben der jeweiligen Anzeigen. Mit der richtigen Ausspielung der Beiträge, können diejenigen angesprochen werden für die dieses Thema auch wirklich relevant ist. Leider beruht die Benutzung nicht auf Gegenseitigkeit. Denn nur wenige Jobsuchende sowie auch Azubis suchen auf der Plattform nach einer passenden Stelle.
Zwischenfazit: Je jünger die Mitarbeiter sind, mit der sie eine Stelle besetzen, desto weniger wird Facebook relevant. Die Kombination mit Instagram kann aber dafür sorgen, so unsere eigene Erfahrung, dass man sowohl Azubis als auch deren Eltern erreicht. Eine sehr gute und erfolgsversprechende Kombination, die also doch auch bei der Azubisuche Sinn machen kann. Gerne stehen wir Euch hierbei zur Verfügung und beraten Euch, welche Plattformen und Kampagnen sich bei Euch am besten eignen.
Aufgepasst! Für viele überraschend sind wahrscheinlich Platz 2. & 3. der jungen Leute: YouTube und WhatsApp. YouTube ist für Arbeitssuchende/Azubis wichtig, weil die Plattform visuelle Inhalte bietet, die oft authentischer und ansprechender wirken als Text. Unternehmen können über Videos ihre Arbeitskultur, den Ausbildungsalltag und Karrierechancen zeigen, was besonders für junge Menschen attraktiv ist. Azubis und Jobsuchende bevorzugen oft kurze, informative Videos (Shorts), um sich einen schnellen und realistischen Eindruck vom Unternehmen zu verschaffen. Zudem ist YouTube leicht zugänglich und erreicht eine breite Zielgruppe.
Auch WhatsApp war bisher eher undercover, doch viele nutzen es bereits. Bisher kannte man die ebenfalls zu Meta gehörende Plattform, eher im privaten Umfeld. Doch die App befindet sich im Wandel. Genau deswegen ist es wichtig keine Scheu zu haben und sich auch an der Front zu informieren und auf den Zug aufzuspringen. Die heutige Generation ist von Kurznachrichten geprägt. Immer mehr junge Menschen gehen nicht mehr in den direkten Kontakt über Telefon und Co. Die Hemmschwelle über einen WhatsApp-Kontakt ist im Vergleich viel geringer und „unkomplizierter“. Aber Achtung! Spaßnachrichten und unangemessene Nachrichten werden Euch sicherlich auch erreichen.
Auch TikTok steht bei den Unternehmen noch viel zu wenig im Fokus! Schnell sein lohnt sich, um nicht nur der zukünftigen Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein, sondern auch um schnell die eigenen Stellen zu besetzen.
Unser Fazit: Wenn Ihr Social Recruiting durchführt oder starten wollt, ist Instagram ein Muss. Betrachtet man Budget und Aufwand ist Facebook eine gute Ergänzung, weil man viele Maßnahmen mit wenig Aufwand verlängern kann. Wer dann noch Budget übrig hat, sollte sich mit Whatsapp und TikTok beschäftigen. Für erfahrene Mitarbeiter bietet sich LinkedIn an. Aber Achtung: bevor ihr alle Kanäle halbherzig bespielt, konzentriert Euch lieber auf eine Plattform und optimiert die Maßnahmen dort täglich. Wer auf seinem Unternehmenskanal noch nie eine Story oder ein Reel gepostet hat, braucht an TikTok erstmal nicht zu denken. Der Erfolg liegt zudem darin, authentische Einblicke zu bieten, interaktive Formate zu nutzen und die richtige Plattform für die jeweilige Zielgruppe zu wählen. Unternehmen, die diese Potenziale ausschöpfen, können nicht nur ihre Arbeitgebermarke stärken, sondern auch talentierte Mitarbeiter gewinnen und sich langfristig Vorteile am Arbeitsmarkt erarbeiten.
Unser Extra: Die Tipps von den Experten
1. Authentische Einblicke in den Arbeitsalltag bieten
Den echten Arbeitsalltag im Unternehmen zeigen durch kurze Videos oder Stories auf Plattformen wie Instagram oder YouTube. Dies spricht besonders junge Talente an, die sich ein realistisches Bild von ihrem potenziellen Arbeitgeber machen möchten.
2. Mitarbeiter als Markenbotschafter einsetzen
Mitarbeiter ihre Erfahrungen und ihren Arbeitsplatz in Posts oder Videos teilen lassen. Authentische Mitarbeiter-Stories kommen besser an als rein werbliche Inhalte und schaffen Vertrauen.
3. Gezielte Jobanzeigen schalten
Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram und LinkedIn nutzen, um gezielte Jobanzeigen an relevante Zielgruppen auszuspielen. So erreicht man gezielt die Bewerber, die für das jeweilige Unternehmen interessant sind.
4. Employer Branding stärken
Social Media generell verwenden, um die eigene Arbeitgebermarke zu stärken. Aufzeigen, wofür das eigene Unternehmen steht, wie es Mitarbeiter unterstützt und welche Werte es verfolgt. Ein starkes Employer Branding kann Talente anziehen, die sich mit den Unternehmenswerten identifizieren. Hier spielen Videos eine wichtige Rolle.
5. Interaktive Formate nutzen
Interaktive Formate wie Q&A-Sessions, Live-Streams oder Umfragen eignen sich gut, um direkt mit potenziellen Bewerbern zu interagieren. Das schafft eine Nähe zum Unternehmen und bietet Bewerbern die Möglichkeit, Fragen in Echtzeit zu stellen.
6. Karriere-Webseite mit Social Media verknüpfen
Regelmäßige Verlinkungen der Karriere-Webseite oder Jobportale auf den Social-Media-Kanälen, sodass interessierte Bewerber direkt auf freie Stellen zugreifen können. Dabei gilt es zu beachten, die Informationen aktuell und gut erreichbar zu halten.
7. Influencer oder Branchenexperten einbinden
Zusammenarbeit mit Influencern oder Branchenexperten, die deine Zielgruppe ansprechen. Sie können das jeweilige Unternehmen in einem positiven Licht darstellen und eine größere Reichweite erzielen.
8. Visuell ansprechende Inhalte erstellen
Qualitativ hochwertige, kreative und ansprechende visuelle Inhalte, wirken sich jederzeit positiv aus. Bilder, Videos und Grafiken sind essenziell, um auf Social Media herauszustechen und die Aufmerksamkeit der richtigen Bewerber zu gewinnen.
Falls Ihr also Fragen im Bezug zu Social Recruiting oder generell ein Anliegen rund um Social Media (Marketing) habt. Lasst es uns gerne wissen!
Eure Maya 😊
Written by Maya Kohn
Noch mehr Einblicke?direkt in Ihrem Postfach!
*Hiermit stimme ich dem regelmäßigem Erhalt von Emails zu Marketingzwecken zu und willige ein, darüber kontaktiert zu werden.
Wie können wir weiterhelfen?
Benjamin Brausch
Director Marketing & Sales
Verfügbar