Als ich zu Beginn meiner Ausbildung im Mai 2020 erfahren habe, dass ich einen Versicherer, eine Bank und auch einen Gerüstbauer betreuen werde, war mein erster Gedanke: „Hm, was soll man da cooles posten?“ Heute, 2,5 Jahre später, weiß ich: Alles ist möglich und kann cool aufgestellt werden! Es muss nur ein guter Mix her, bei dem das Entertainment ein wichtiger Baustein ist!
Wenn jemand in seiner Freizeit oder in der Mittagspause durch seinen Social-Feed scrollt, ist die Person vermutlich nicht gerade in der Laune, durch die verschiedensten Werbeanzeigen oder irgendwelche Unternehmensnews up to date gehalten zu werden. Was die Person aber garantiert will: Ablenkung, Inspiration, Unterhaltung oder einfach mal schauen, was die Freunde so machen. Die Person freut sich also über inspirierende, unterhaltsame und schöne Inhalte, die sie für ein paar Sekunden lachen, Sorgen und den Alltag vergessen lassen, kurz bevor der Finger wieder weiter scrollt.
Dafür gibt es eine Lösung:
Inhalte kreieren, die die Menschen sehen wollen und zum Schmunzeln bringen. Die Werkzeuge? Humor, etwas Dreistigkeit und hin und wieder frech sein.
Witzige Inhalte sind übrigens für alle Unternehmen wichtig und nicht nur für Smoothie- und Schokoladenhersteller.
Sagt euch der Begriff „positive Assoziation“ was? Bestimmt so ein bisschen, oder?
Nun, schaut euch mal diese Grafik an:
-> Das wirkt direkt sympathisch, oder? Das Logo oben rechts habt ihr bestimmt nur nebenbei wahrgenommen, nicht wahr? Dennoch würde euch beim nächsten Plakat oder Werbespot vermutlich dieses Bild einfallen. Und siehe da, da ist er, der gewollte Effekt: Ihr verbindet etwas Positives damit, die Marke wird nahbar und schafft Sympathie. Das ist dann die perfekte Grundlage für eine starke Kundenbeziehung. Denn: Wann sind uns Menschen sympathisch? Wenn sie freundlich wirken und uns zum Lächeln bringen! Nun ja, Unternehmen können zwar nicht lächeln, was sie aber können: Potenzielle Kunden zum Lachen bringen. Das ist schon mal ein sehr guter Start! 😉
Umfragen und Studien haben gezeigt: Tatsächlich (und das ist für Unternehmen im Social Web sehr relevant) sind unterhaltende und lustige Inhalte neben „Mit Freunden und Familie in Kontakt bleiben“ und „Ablenkung vom Alltag“ einer der Hauptgründe für die Nutzung von Insta, Facebook & Co.
DOCH WIE SCHAFFT MAN ES JETZT WITZIG ZU SEIN?
Das ganze Geschreibe hilft auch nichts, wenn man es nicht anwenden kann, richtig?
Welche Arten von „witzig“ ihr einsetzen könnt, verrate ich euch anhand von verschiedenen Praxisbeispielen:
WORTSPIELE
Der Klassiker: Wortspiele gehen immer.
Hier kann vom bekannten Sprichwort bis hin zu an das Unternehmen angepasste Floskeln alles dabei sein. Wie es aussehen könnte:
„Shrimply the best” -> Fischsuppe für Restaurant
“Gnocching on heavens door“-> Gnocchis im Restraurant
„Wer anderen eine Grube gräbt, ist bei uns richtig.“ (Recruiting Poolbauer)
„Viele Köche verderben den Brei, deshalb kochst bei uns nur du.“ (Restaurant/Gastronomie – Stellenanzeige)
Was ihr dabei beachten müsst: Der Witz/das eigentliche Sprichwort muss direkt erkennbar sein. Zeit ist alles. Muss der Nutzer erst noch überlegen, wie oder was gemeint ist, funktioniert der Witz nicht.
Hierbei ging es zum Beispiel um eine Privathaftpflichtversicherung:
Und unten um den Gerüstbauer Rende: Hier kann mit einfachen Wortwitzen direkt eine Verbindung zum Unternehmen aufgebaut werden.
MEMES
Man könnte es die Geheimwaffe nennen: das Meme.
Ein Meme enthält eine satirische, humoristische oder gar gesellschaftskritische Botschaft – kurz und knapp: Wer sie versteht, findet sie meist lustig. Euer Vorteil hierbei: Wer seine Community mit Memes unterhält, schafft Sympathie, zeigt, dass man up to date ist und hat zusätzlich die Chance, dass sein Meme viral geht, was die organische Reichweite vorantreiben kann.
Wichtig: Bildrechte beachten!
Memes performen also immer dann besonders gut, wenn sie sich auf aktuelle Themen beziehen. Sie müssen am Zahn der Zeit sein, was sie zu einer der echtesten Realtime-Marketingformen macht, welche man betreiben kann.
Und somit kommen wir zum nächsten Thema:
ECHTZEITMARKETING
In erster Linie kann es euch helfen, euch an aktuellen Trends zu bedienen, sogenanntes Echtzeitmarketing zu betreiben. Hier könnt ihr euch von anderen Unternehmen auf beispielsweise TikTok oder Instagram inspirieren lassen. Das hat den positiven Effekt, dass die Nutzer bemerken, dass mit der Zeit gegangen wird und man aktuelle Themen verfolgt und umsetzt.
Also, Notiz für euch: Themen, die im Netz und in den Nachrichten herumschwirren, abgreifen und dazu eigenen, passenden Content kreieren.
Falls ihr immer noch keine Ahnung habt, wovon ich rede, schaut euch diese Beispiele an:
Der letzte heilige Gral auf Social Media…
PROVOKATION & FRECH SEIN
Das zündet immer. Es wird geliket, kommentiert und geteilt. Hier sollten lediglich die „No-Gos“ beachtet werden: Finger weg von Sprüchen über Krankheiten, Rassismus, Antisemitismus und Sexismus.
Zu guter Letzt noch einen Tipp, den ihr zusätzlich beachten könnt:
Auf Kommentare reagieren mit GIFs:
Die Kommentare und Reaktionen auf eure Postings solltet ihr nicht einfach so stehen lassen, sondern darauf reagieren. Eure Reaktion gibt den Nutzern das Gefühl gehört zu werden und so könnt ihr sie auch in den Kommentaren mit GIFs oder Sprüchen (wenn es die Thematik erlaubt) erneut zum Lachen bringen.
Zuletzt ist es noch wichtig, dass die Witze zur Zielgruppe passen und dass sie sich mit den Witzen identifizieren kann. Mit dem gezielten Ansprechen von passenden Zielgruppen in einen witzigen Kontext eingebettet, kann man so neue User*innen von seinem Unternehmen überzeugen, sowie bestehende halten.
Immer mit dem Ziel vor Augen: Weg vom Denken immer der „Witzigste, Coolste oder Beste“ sein zu müssen! Dem Nutzer geht es nicht darum, welcher Gerüstbauer oder Versicherer nun die besten Grafiken erstellt, sondern viel mehr darum, wer ihn unterhält, Präsenz zeigt und ihm einen Mehrwert bietet.
Sprich: Mit dem Ziel, bei dem Nutzer positive Assoziationen zu aktivieren und in den Köpfen der Nutzer hängen zu bleiben.
Also wie ihr sehen könnt: Es ist nicht so schwer und kein Unternehmen ist zu langweilig für Social Media! Einfach mal machen und keine Angst haben. Es muss nicht von Beginn an perfekt sein. Ihr schafft das!
Viel Spaß und bis bald mal wieder,
eure Sophie 😊
Written by Sophie Schweitzer