Laut aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (Stand Anfang Juli 2020) sind 2.700 von insgesamt 5.900 Ausbildungsstellen im Saarland noch unbesetzt, obwohl zwischen August und September das neue Ausbildungsjahr startet und obwohl noch etwa 1.900 Jugendliche auf der Suche nach einer passenden Lehrstelle sind. Woran liegt das? Erreichen die meisten Unternehmen überhaupt noch die junge Bevölkerung? Dies scheint fraglich.
Der Arbeitsmarkt befindet sich – nicht zuletzt wegen auftretender und vorherrschender Phänomene wie der Digitalisierung oder der Internationalisierung– stetig im Wandel. Unternehmen müssen sich dem sogenannten „War for Talent“ stellen. Das heißt, es herrscht eine herausfordernde Situation, in der man sich gegen größer werdende Konkurrenz durchsetzen muss. Es gibt immer weniger potenzielle Bewerber*innen. Vielerlei Geschäftsmodelle buhlen um die größten Talente. Lokale Unternehmen, KMUs, Start Ups, internationale Ketten etc. sind alle bei der Verlosung dabei. Plakativ gesagt, bedeutet das, dass ein Unternehmen sich heutzutage beim Bewerber bewerben muss.
Der angesprochene Wandel vollzieht sich vor allem in den Anforderungen heutiger Generationen. Während sich ein Arbeitsplatz früher vor allem durch Sicherheit und ein festes Einkommen ausgezeichnet hat, sind den Menschen heutzutage andere Dinge wichtig. Der Wertewandel zeigt sich darin, dass Themen wie Nachhaltigkeit, angenehmes Arbeitsklima, flexible Arbeitszeiten, Familienfreundlichkeit oder flache Hierarchien bei der Auswahl des Arbeitsplatzes eine große Rolle spielen. Diese Themen müssen aufgegriffen, aufbereitet und so ausgespielt werden, dass die junge Zielgruppe auch erreicht wird.
Man sieht: Die Herausforderungen ergeben sich auf beiden Seiten des Marktes. Aber wie sieht die Lösung aus? Wie können die freien Stellen und die Stellensuchenden zueinander finden Klassische Medien werden von der Jungen Generation weitestgehend substituiert. Radio durch Spotify, Fernsehen durch Netflix oder Youtube und die Zeitung durch Instagram und Facebook.
Womit wir beim Thema wären: Social Recruiting – die Gewinnung neuer Mitarbeiter über soziale Netzwerke. Unternehmen, die junge Mitarbeiter*innen rekrutieren wollen, kommen an den Sozialen Netzwerken nicht mehr vorbei.
Social Media bietet viele Möglichkeiten, um die richtigen Leute zu erreichen. Über demografische, geografische und interessen- bzw. verhaltensbasierte Daten kann Werbung gezielt ausgespielt und optimiert werden. Perfekt für die Personalgewinnung: Statt eine Stellenanzeige zu veröffentlichen und darauf zu warten, dass sie von einem geeigneten Kandidaten oder einer geeigneten Kandidatin wahrgenommen wird, die Dinge einfach selbst in die Hand nehmen. Ein Unternehmen kann anhand klarer Kriterien Zielgruppen definieren, die für eine Stelle perfekten Kandidatinnen und Kandidaten finden und gezielt ansprechen.
Im besten Fall gibt es vom Unternehmen schon klare Vorstellungen und Erwartungen hinsichtlich der Neubesetzung. Entsprechend lassen sich die User in Social Media filtern. So kann man Personen auf sich aufmerksam machen, die noch gar nicht wissen, wie gut sie zum Unternehmen passen. Genau dieser Aspekt ist der größte Vorteil des Social Recruitings. Die potentiellen neuen Mitarbeiter*innen befinden sich oft gar nicht auf der Suche nach einer Stelle, sondern sind am Chillen auf der Couch oder gelangweilt an der Haltestelle.
Irgendwo sitzt ein Talent, das perfekt zur Stelle passt. Die Zielgruppendefinition und die entsprechende Ansprache führen zur Inspiration potenzieller Kandidaten oder Kandidatinnen. Social Recruiting erhöht also auf eigene Art und Weise Wahrscheinlichkeiten, steuert Zufällen entgegen und bringt Menschen zusammen.
Vonseiten des Unternehmens gibt es also genügend Möglichkeiten, die freien Ausbildungsplätze zu besetzen. Die 1.900 Suchenden sind sicherlich in Social Media unterwegs, sie brauchen nur einen Anstupser.
Also ins Social Recruiting einsteigen! Wer Hilfe braucht: o.schottek@ting.info feel free to contact me 😉

„Eigentlich war ich gar nicht mehr aktiv auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Durch eine Facebook-Werbeanzeige bin ich auf ting aufmerksam geworden. Der ansprechende Postingtext und der direkte Link zur Webseite haben mir dabei geholfen, sie als passenden Arbeitgeber wahrzunehmen. So habe ich trotzdem eine interessante Ausbildung in einem tollen Team gefunden.“
Demnächst:
Arbeitgebermarke bilden, Werte vermitteln …
Ein weiterer Baustein: Employer Branding – das Selbstverständnis, eine Arbeitgebermarke zu sein. Ein Unternehmen sollte sich über die Werte und Vorstellungen, die es vertritt, bewusst werden und diese in Ansprache und Botschaft einbinden. Dies ist den jungen Leuten heute wichtig. Aber mehr im nächsten Blogartikel.